Das Freuen. Daraus entsteht die Freude. Aus einer spontanen Reaktion des Frohlockens geboren. Aus diesem warmen und stimulierenden Gefühl, das uns die Wirbelsäule entlangläuft. Das uns voller Geborgenheit und Befriedigung durchströmt wie eine Lebensader, die uns unendlich reich macht. Wodurch wir immer wieder von Neuem spüren dürfen, dass wir noch leben. Wenn sich die Gesichtsmuskulatur entspannt und sich der Mundwinkel langsam und zärtlich anhebt. Ein andeutungsvolles, liebevolles Lächeln entsteht. Das es gut meint und von Nächstenliebe zeugt. Das im Herzen des Gegenübers eine aufkeimende Rose zum Blühen bringen kann. Liebe erwecken kann. Weil man ihm etwas von seiner Lebendigkeit schenken konnte, ist man selbst zufrieden und erfüllt. Und wissend, dass man an etwas sehr Wertvollem und Bereicherndem teilgehabt hat. Den Sinn des Lebens im Kleinen erfüllt hat. Das Gefäss der Leere und Einsamkeit mit einer tiefgründigen Substanz gefüllt hat. Hat man es durch die eigene Freude geschafft, in einem anderen Menschen die Freude zu erwecken, beginnt man den göttlichen Funken im Menschen zu erahnen, der heilig ist. Das Mysterium Mensch und die Alchemie des Lebens zu verstehen. Mit jeder geteilten Freude hinterlässt man etwas Unvergessliches im Herzen des Empfängers. Die Freude ist die schöpferische und produktive Kraft des Menschen. Der Begleitstern und Kanal der individuellen Träume, Wünsche, und Hoffnungen. Sie bildet letztendlich das innere Bild, das andere von uns haben und wie wir ihnen in Erinnerung bleiben. Es gab vor nicht allzu langer Zeit ein Bedürfnis nach mehr Tiefe und Sinn in meinem Leben. Ich verspürte eine innere Leere und Unzufriedenheit. Mein Leben besass keinen Inhalt mehr und ich konnte mich nicht mehr wirklich auf irgendetwas freuen. Nun weiss ich, dass ich dieses Freuen wieder in mein Leben integrieren muss. Damit auch die Freude wieder keimen kann.